Leider hinkt der Internetausbau in Deutschland auch 2020 noch immer vielen anderen Nationen hinterher und viele Haushalte verfügen bis heute nicht über einen zeitgemäßen Breitbandanschluss. Doch die Mobilfunker haben jetzt vielleicht die Lösung gefunden. Wie diese aussieht und welche Vor- und Nachteile Homespots haben, erfährst du in diesem Artikel.
Was steckt hinter dem Begriff Homespot?
Das Wort Homespot leitet sich von einer altbekannten Funktion unseres Smartphones ab: dem mobilen Hotspot, oder auch Tethering genannt. Mit diesem können auch andere Geräte den Internetzugang des Handys nutzen. Homespot hebt diese Technik nun auf eine neue Ebene. Anstatt des Smartphones werden mobile Router verwendet, welche sich mit dem 4G, oder teils bereits mit dem neuen 5G Mobilfunkstandard, verbinden und anschließend eine W-LAN Verbindung aufbauen.
So modern das klingt, sind Homespots nicht unbedingt neu. In vielen Ländern ersetzen sie schon seit Jahren den Kabelanschluss und erfreuen sich großer Beliebtheit. Wie gut das funktionieren kann, zeigen unsere Nachbarn in Österreich. Stand 2019 machen mobile Internetzugänge hier 68% der Anschlüsse aus.
Welche Vorteile haben Homespots?
Ein mobiler Anschluss hat viele Vorteile, welche schon bei der Installation beginnen. Während bei der klassischen Variante erst Anschlüsse freigegeben werden müssen und im Zweifel auch der Besuch eines Fachmanns nicht ausbleibt, verfügen mobile Router über eine SIM Karte, wie wir sie vom Smartphone kennen. Im besten Fall muss das Gerät nur mit Strom versorgt werden und ist einsatzbereit.
Homespots sind außerdem transportabel. Wer öfters umzieht oder seinen Internetanschluss auch gerne an seinem Zweitwohnsitz nutzen möchte, kann sein Gerät so ganz einfach einpacken und seinen Tarif am neuen Standort nutzen – eine entsprechende Verbindungsqualität vorausgesetzt.
Weiters ist man mit einem Homespot nicht mehr vom Ausbau von Glasfaser und Co. abhängig. Die Internetgeschwindigkeit kann am gleichen Standort demnach weit höher sein, als beim Kabelanschluss. Manche Unternehmen bieten mittlerweile übrigens auch Prepaid Lösungen an. So zahlst du für den Internetanschluss daheim auch nur dann, wenn du ihn tatsächlich nutzt.
Gibt es Nachteile bei Homespots?
So gut das auch klingt, sind Homespots dennoch keine Lösung für alle Kunden. Wer in seinem Haus keinen Telefonempfang hat, wird auch mit den mobilen Routern Schwierigkeiten haben. Zudem ist die Verbindungsqualität nicht immer stabil. Sind viele Anwender in der Umgebung mit einem Sendemast verbunden, kann die Geschwindigkeit für den Einzelnen einbrechen. Auch Wetterkapriolen beeinträchtigen die Leistung. Wer außerdem noch eine Rufnummer benötigt, hat beim Homespot Pech. Diese sind hier in der Regele nicht inkludiert.
Was kostet mich ein mobiler Zugang?
Während sich die Kosten für Kabelanschlüsse auf durchschnittlich 40 bis 50€ im Monat belaufen, ist man bei mobilen Zugängen deutlich flexibler. In Abhängigkeit der gewünschten Datenmenge und Geschwindigkeit starte man hier bei ca. 20€. Vielsurfer bezahlen allerdings auch schnell 60 bis 75€. Anders als bei unseren österreichischen Nachbarn sind echte Flatrates derzeit noch nicht verfügbar und werden wohl in naher Zukunft auch preislich unattraktiv bleiben.
Wann lohnt sich ein Homespot für mich?
Ob sich eine mobile Lösung oder ein klassischer Kabelanschluss für dich mehr lohnt, lässt sich leicht feststellen. Hier bekommst du einen Überblick:
Kabelanschluss für alle die:
- Internet nur an einem Standort brauchen
- Von konstanten Geschwindigkeiten abhängig sind
- Eine Flatrate brauchen – Poweruser
- Schlechten Mobilfunkempfang haben
- Eine Rufnummer benötigen
Homespots für alle die:
- Öfters ihren Lebensmittelpunkt wechseln
- Wenig Daten nutzen
- Flexibel in der Preisgestaltung sein möchten
- An einer einfachen Lösung interessiert sind
- Über keinen Kabelanschluss verfügen
Beachte beim Kauf stets, dass die unterschiedlichen Mobilfunkanbieter auch unterschiedliche Konditionen und Geschäftsbedingungen haben. So erlaubt nicht jeder Anbieter den Ortswechsel und nicht jedes Unternehmen bietet auch Prepaid Lösungen an.
Fazit
Mobile Internetzugänge sind sicherlich eine gute Sache und für viele Menschen eine ideale Lösung. Wie immer gilt aber: Augen auf beim Kauf! Mach dir vorab Gedanken, wie du deinen Internetzugang nutzt und entscheide dich anhand der angeführten Kriterien. Dann verlierst du garantiert nicht den Anschluss.